Band 1


Damals wollte sie mich nicht.
Jetzt will ich sie nicht.
Aber was ich will, ist unser Baby.


Ryan
Die Arbeit in meinem Unternehmen nervt, hat mich allerdings reich gemacht.
Meine neuen Freunde und ich haben der Liebe abgeschworen und beschlossen, Frauen nur noch auf die eine Sache zu reduzieren.
Unser Vorsatz: Becoming Bas Guys.
Dennoch kommst du im richtigen Moment zurück in mein Leben.
Ich kann deinem Vorschlag nicht widerstehen.
Er vereint meinen neuen Lebensstil und den Wunsch, Vater zu werden.
Das ist zu verlockend.
Du bist zu verlockend.
Es sollte unkompliziert bleiben, doch jede Berührung von dir weckt Sehnsüchte, die ich nicht mehr zulassen werde.
Schnell ist offensichtlich: Dieser Deal ist total bescheuert.
Mia
Ich komme zurück in dein Leben, da ich dich nie vergessen konnte.
Nun arbeite ich als Softwareentwicklerin für dich.
Auf nicht ganz legalem Weg finde ich heraus, was du dir am meisten wünschst.
Ich überzeuge dich, dass ein Deal mit mir zu deinem Vorteil ist.
Ab hier läuft nichts mehr nach Plan.
Doch es ist schon zu spät.
Ich bin wieder rettungslos in dich verliebt.
Das winzige Herz in mir beginnt zu schlagen.
Spätestens mit dem dramatischen Auftritt deiner Ex ist es offensichtlich: Dieser Deal ist total bescheuert.
Kai
Ich begleite Mia seit Kurzem durch ihr Leben.
Meine Aufgabe ist es zu lernen.
Hauptaufgabengebiet: Interpretieren von menschlichen Emotionen.
Wie soll ein Programm begreifen, was Menschen selbst nicht verstehen?
Mit der zur Verfügung stehenden Rechenkapazität fand ich das Offensichtlichste heraus: Verliebte Subjekte agieren so paradox, dass sie fähig sind, über WLAN-Kabel zu stolpern.

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Band 2

 

 




Verbissene Anwältin trifft auf teuflischen Advokat.
Hitzige Diskussionen führen zu unerwünschtem Knistern, bis der Machtkampf eskaliert und unerwartete Konsequenzen folgen.

Preston
Die Frage Liebe oder Erfolg stellt sich mir nicht mehr, seit meine Frau mich mit den Kindern verlassen hat.
Meine neuen Freunde und ich genießen das ungebundene Leben, was sie bevorzugt Becoming Bad Guys nennen.
Dann kommt SIE in meine Kanzlei.
Elaine Ward kontert, bringt mich in Rage und ich habe mich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt wie bei einem Disput mit ihr.
Es knallt, jedoch nicht auf die gute Art, und die Wahl, meine Kanzlei oder sie, sollte nicht schwer zu treffen sein.
Elaine
Niemand, wirklich niemand wird mich davon abhalten, die Nachfolge meines Vaters anzutreten.
Erst recht nicht Preston Connor.
Noch bevor mein erster Kaffee kalt wird, ist mir klar: Dieser Mann ist ein Teufel. Zugegebenermaßen ist er ein brillanter Anwalt, jedoch lasse ich mir von einem bis zum Augenrollen arroganten Aufreißer nicht die Butter vom Brot nehmen. So stolpern wir von einem verbalen Duell in das nächste, als könnten wir damit die unerwünschte Anziehung ausmerzen, die die Luft um uns gnadenlos zum Brennen bringt.
Bis uns ein Streit mit fatalen Folgen zum Verhängnis wird …

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Band 3


Verbotene Früchte sind die verlockendsten.


Der perfekte Mann für eine heiße Nacht sein: check
Fatalerweise die Flamme meines Freundes beglückt: check
Versehentlich seine kleine Schwester ebenfalls: check
Gebetet, niemals seine Mutter kennenzulernen: check
Versprochen, die Finger von seinem Schwesterchen zu lassen: check
Nicht widerstehen können: check
Positiver Schwangerschaftstest: check
Sicherheitshalber meine eigene Beerdigung organisiert: check

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Band 4


Glaubst du an das Schicksal?
Ich auch nicht, bis ich Ethan Carnahan kennenlerne.
Trotz seiner unzähligen Frauengeschichten hilft mir dieser gut aussehende Kerl, mich in meinem neuen Leben zurechtzufinden, und ist DER perfekte beste Freund.
Ein Kuss scheint alles zu verändern und endlich wage ich es, ihm zu gestehen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Dann knallt er mir die Wahrheit vor die Brust, so hart und fest, dass ich glaube, ich muss sterben.
Er verschwindet und am nächsten Tag erfahre ich von seinen Freunden, dass die Situation noch schlimmer ist, als ich dachte.
Aber von mir braucht er keine Rettung zu erwarten.

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05.07.2021

Interview mit Francis und Ryker

Todesmutig gehen wir auf dieses düstere Schloss zu, das meine Fotografenseele herausfordert, es zu fotografieren. Lost Places sind einfach schön. Ich liebe diesen Gruselfaktor. Vielleicht ist es das gleiche Ding, in das Maya mich bereits schon einmal eingeladen hatte. Ich bin mir nicht sicher, damals war meine Brille vor Angst beschlagen. Dieses Mal nicht. Immerhin habe ich das erfunden und es gespensterfrei gehalten.
Ab und zu knirschen die Reste der ehemals bekiesten Auffahrt unter unseren Schuhen. Garantiert wirken wir wie die drei Engel für Charlie, so selbstbewusst schreiten wir aus. Nur die Haarfarben stimmen nicht. Und die Kampferfahrung. Die Figur wahrscheinlich auch nicht. Und Charlie haben wir auch vergessen.
Die Tür quietscht etwas in der Angel und sie ist schwer, was wir uns nicht anmerken lassen, immerhin wollen wir so stark wirken wie die drei Engel. Mit einem Fingerschnippen entzünde ich ein Feuer im Kamin und schreibe schnell das alte muffige Sofa sauber.
Wir lassen uns nieder und Lara rückt ihre Brille zurecht, woraufhin mir auffällt, dass wir alle Brillen tragen. Mensch, wir sehen sicher echt klug aus. Total gebildet. Warum schreibe ich eigentlich nicht mehr Kerle mit Brillen? Das ist sexy.
Wenigstens einen Brillenträger haben wir dabei, denn Lara hat sich Francis für ein Interview gewünscht. Maya hat Ryker angefordert. Sie wollte sie gemeinsam in einen Raum sperren, um herauszufinden, ob die beiden miteinander rummachen. Sie ist im Gayfieber. Sie durfte trotzdem mit, aber ein wenig Angst habe ich schon vor ihren Fragen, die sie ihnen gleich stellen wird, denn das soll ja ein Interview werden.
Damit wir etwas Show bekommen, habe ich eine breite Treppe vor uns geschrieben. Francis schreitet bereits herab und ja, das hat was. Ich komme mir vor wie Heidi Klum bei Germanys next Topmodel. Francis hat sein Bild auf jeden Fall sicher. Hinter ihm düst Ryker heran und nimmt immer zwei Stufen auf einmal. Er kann es wohl kaum erwarten, mit uns zu sprechen oder hat Bewegungsdrang.
Beide nehmen uns gegenüber auf dem Sofa Platz. Obwohl sie ähnlich breit gebaut sind, überragt Francis Ryker etwas und sie bilden einen fast malerischen Gegensatz. Francis dieser dunkle Typ und Ryker, der blonde Wikinger.
Lara seufzt und sagt: »Mann, bin ich froh, dass wir sitzen. Sonst wäre ich auf Francis Schwanzhöhe und das würde mich sehr nervös machen.«
Maya seufzt ebenfalls. »Schön euch zu sehen! Ihr seht ja wieder atemberaubend aus. Nutzt ihr eigentlich Beautyprodukte?«
Ryker streicht sich durch die blonde Mähne und grinst. »Schönheitsprodukte. Klar. Das ist mein Trick.«
Francis sieht Maya zweifelnd an. »Wer nutzt das heutzutage nicht? Zumindest einen Rasierer sollte man besitzen und mit Wasser und Seife umgehen können.«
Maya reibt sich mit den Handflächen über die Jeans. »Ich muss erstmal warm werden. Ihr beide seid meine Lieblinge von allen und das setzt mich ganz schön unter Druck, mich nicht allzu blöd anzustellen.«
Sie erhält von Lara einen Schlag gegen den Oberarm. »Du Schleimerin.«
Mit einem Grinsen lehnt sich Ryker nach vorn. »Kein Problem, Maya, dann interviewe ich euch. Du schreibst Gay-Storys, richtig? Gibt es da ein Problem? Kommst du mit normalen Kerlen nicht klar? Hass auf Frauen? Was ist es, hä?«
Das hätte er nicht sagen dürfen. Jetzt ist sie in ihrem Element. »Ich möchte das irgendwann mal schreiben. Momentan schreibe ich romantische Komödien. Meine Männer sind anders als ihr. Keine Bad Boys und Bad Guys. Aber heute geht es nicht um mich.«
Lara verteilt Red Bull an alle. Sie ist so mütterlich und hat an Proviant gedacht. Sogar an den Richtigen!
Francis nimmt dankbar eine Dose entgegen und reißt sie auf. Ein wohlwollendes Nicken für Lara, bei dem sie ein bisschen Rot wird. Ich glaube, sie denkt schon wieder an Schwänze. Ryker stellt Sie achtlos auf dem Boden ab und zückt sein Smartphone. Hey! So langweilig sind wir auch nicht.
Lara sieht Francis an. »Erzählt doch mal, was eure größte Leidenschaft ist. Francis bei dir nach der Musik?«
Francis trinkt die Dose leer und zerknüllt sie in einer Hand, um sie hinter sich zu werfen. Er überlegt einen Augenblick. Hoffentlich denkt er über die Frage nach und schweift nicht ab, wie Ryker es offensichtlich tut.
Er wendet ihr den Kopf zu und antwortet: »Meine Frau, mein Sohn, Bücher, Sport und noch viel mehr. Ich denke, ich bin recht vielfältig.«
Maya beugt sich in Rykers Richtung. »Ryker, ich habe Gerüchte über dich gehört. Fast hätte ich meinen Kaffee vor Aufregung über den Tisch gespuckt, weil die Story etwas zu heiß für meinen Mund war. Ich kenne deine Geschichte noch nicht, aber verrätst du uns, wie dein heißester Kuss ablief?«
Ryker sieht vom Smartphone auf. »Mein heißester Kuss war mit dir in meiner Fantasie. Kannst du dir das vorstellen? Was meinst du? Wie wäre das? Trink bloß nix von dem Gesöff vorher, danach schmeckt man nach Kotze.« Er deutet auf die Red-Bull-Dosen.
Zeitlupenartig lehnt sie sich wieder zurück. »So was kannst du nicht zu mir sagen. Ich bin gerade wieder entspannt gewesen.«
Lara interessiert sich eher für Francis und hakt weiter nach: »Wenn du gerade deinen Sohn erwähnst: Wie sieht es denn bei Euch mit der weiteren Kinderplanung aus? Ne ganze Fußballmannschaft Gangsterrapper?«
Sie lacht ein wenig nervös, als würde sie der Gedanke daran, wie die entstehen, ganz wuschig machen. Die treuen Leser wissen, dass es nicht bei einem Kind bleibt. Aber wir haben für das Interview die Zeit irgendwann in Ryans Buch gewählt. Praktisch, dieses Autorendasein.
Francis lächelt verträumt. »Ja, das könnte mir gefallen. Aber vermutlich hat Lara noch ein Wörtchen mitzureden. Und damit meine ich nicht dich, sondern meine Frau, die RICHTIGE Lara. Sie behauptet, sie macht den Scheiß nie wieder. Aber angeblich behaupten das ja alle Frauen. Vorerst.«
»Jaja Francis, schon verstanden. Für dich gibt es nur eine Lara.« Sie zieht eine enttäuschte Schnute. Ob sie wirklich darauf steht, von jemandem die Bitch zu sein?
Ryker wechselt den Platz neben Maya und legt den Arm um ihre Schultern, um sie anzugrinsen. »Na? Mutig genug? Er spitzt albern die Lippen.«
Sie stottert: »Äh, du riechst gut. Welches Parfüm benutzt du? Das könnte ich dann in meinem nächsten Roman für den Mann benutzen und heimlich an dich denken.«
Ryker flüstert Maya ins Ohr: »Kein Parfüm. Nur ich. Geil, oder?«
Sie hebt verzweifelt die Hände und schiebt ihn weg. »Okay, das reicht. Ich brauche einen Cool-Down.«
Lara wackelt mit dem Oberkörper und sagt: »Maya, Ryker, soll ich Euch ein Zimmer besorgen?«
Ryker fragt Lara verwirrt: »Warum ein Zimmer? Hier gibt es Möbel, Wände, Fußboden… Ich verstehe die Frage nicht.«
Maya rutscht noch weiter von ihm weg und behauptet: »Nein, danke, geht wieder!«
Lara fuchtelt mit den Händen und startet den Versuch, das Gespräch wieder zurück in ein Interview zu verwandeln: »Francis, welchen Ratschlag fürs Leben würdest du denn deinem Sohn geben?«
Francis Augenbrauen wandern in die Höhe. »Das würde ein Buch werden, kein Interview, wenn ich alles ausführen wollte, was ich ihm gern vermitteln würde. Er wird später vermutlich ziemlich genervt von mir sein. Wer will schon Ratschläge seiner Eltern? Er wird seinen eigenen Weg gehen müssen. Aber wenn er Fragen oder Probleme hat, stehe ich ihm zur Seite.«
Nickend reicht Lara ihm noch eine Dose Red Bull, als wollte sie ihn trainieren, dass gute Antworten belohnt werden.
Francis stürzt auch die zweite Dose runter und ich betrachte fasziniert, wie er sie wieder zerknüllt. Das ist irgendwie heiß. Soll ich ihm sagen, dass da Pfand drauf ist? Ne, die 25 Cent ist mir der Anblick wert.
Maya widmet sich Ryker, der seine Bemühungen eingestellt hat und wieder neben Francis Platz nahm, und sich im Raum umsieht. »Was machst du in deiner Freizeit? Ich möchte gern mehr über dich erfahren.«
Er sieht zu ihr: »Was ich in meiner Freizeit mache? Ich denke, wenn ich das verrate, halten mich alle für langweilig. Warte, ich muss mir was Cooles überlegen. Ha! Leute waterboarden, Haifischtauchen und Cage-Fight.«
Maya lacht und erwidert: »Ich dachte, du spielst vielleicht Rollenspiele und gehst als Techno-Wikinger los oder spielst andere Rollen. Das könnte zu dir passen. Magst du Spiele?«
Francis lehnt sich entspannt zurück und hört zu. Man sieht ihm die Zufriedenheit an, dass die Aufmerksamkeit nun bei Ryker liegt.
Ryker lacht über Mayas Idee, seufzt und erklärt: »Eigentlich höre ich gern Musik, sehe Filme und mache Sport, bevorzugt Kickboxen, was uns Ryan beibringt, damit ich so ein hübscher Junge bleibe. Langweilig, oder? Ich hätte noch nicht einmal irgendwas Ausgefallenes wie eine Briefmarkensammlung oder ein Aquarium. Ha! Doch! Ich hab was. Ich backe! Das ist noch recht neu in meinem Leben.«
Maya leckt sich über die Lippen. Ob das der Gedanke an Gebäck verursacht oder an Ryker, weiß ich nicht. »Nein, nicht langweilig. Ich backe nie. Also ist es schon echt heiß, wenn ich mir dich in Schürze vorstelle. Trägst du eigentlich nie Unterwäsche? Irgendwie habe ich dieses Bild von dir im Kopf, dass du mit nacktem Po vor dem Herd stehst. Weißt du, ich mag schöne Männerärsche. Deiner ist definitiv knackig. Probier dich doch mal als Arsch-Model zu bewerben.«
Ryker öffnet den obersten Knopf seiner Jeans und fixiert dazu Maya mit einem tiefen Blick. »Was meinst du? Wäsche oder nicht?«
Lara ruft panisch: »Maya, atme!«
Ich stupse sie an. Atmung ist da. Nur der Blick macht mir Sorgen. Ob uns Ryker wirklich seine Kehrseite oder sogar mehr präsentiert? Es bleibt spannend.
Maya murmelt: »Käsepizza, Wäsche waschen, Kinder ins Bett bringen, drei, zwei, eins. Ich lebe noch.«
Sie bekommt von Lara eine Dose gereicht. »Hier nimm ein Red Bull, Maya.«
Zur Sicherheit biete ich ihr noch eine Kippe an. Vielleicht will sie ihre Hände beschäftigen.
Ryker lehnt sich zurück und lacht, wozu er die Arme im Nacken verschränkt. Der Knopf ist noch auf. Wenn man ganz genau hinsieht … Vielleicht kann man was erkennen, denn das Shirt ist ein Stück hochgerutscht. Warum sind manche Bäuche so verführerisch?
Lara versucht es erneut mit der Fortführung des Interviews. Sie ist hier die gute Seele. Eine verdorbene, aber gut. »Hey, Francis, nicht einschlafen. Hier noch ein Red Bull, lass uns anstoßen. Ich liebe Red Bull auch und dann verrate mir doch mal, ob du ein Herz- oder Kopfmensch bist.«
Francis schreckt aus seinen Gedanken auf. »Herz- oder Kopfmensch? Ich bin beides. Viel zu gern rational, aber gegen das Herzzeug komme ich auch nicht an. Und da ich auf mich höre, nehme ich beide Stimmen wahr.«
Sie nickt und sagt anerkennend: »Kluge Antwort!«
Francis nickt ebenfalls. »Ich weiß.«
Lara rollt mit den Augen und schmunzelt.
Maya mischt sich ein: »Francis, ich finde dich toll. Das wollte ich dir unbedingt noch sagen. Ryker, weiter mit dir. Ich habe noch eine Frage: Wenn ich dir jetzt einen Hut aufsetze, der dich zwingt, die Wahrheit zu sagen … Was sagst du, wenn ich dich frage: Wer bist du als beste Version von dir?«
Ryker nimmt die Arme runter und wiederholt: »Einen Hut? Wie bei Harry Potter der Hauszuweiser? Meine beste Version gehört nach Hufflepuff. Das ist die Wahrheit.«
Sie bohrt nach: »Und in der realen Welt? Wie bist du, wenn du besonders glücklich bist?«
Er überlegt nicht lange, sondern antwortet umgehend: »In der realen Welt möchte ich mir ebenfalls die Eigenschaften eines Hufflepuff zuschreiben. Treue, Loyalität und Geduld, ja ich denke, das könnte zu mir passen, genauso wie Ruhe und Bodenständigkeit. Hufflepuff wird als ein Zuhause beschrieben, in das man gern zurückkehrt. Und das ist das, was ich mir schon immer gewünscht habe: ein echtes Zuhause.«
Maya guckt etwas erstaunt. Wegen was genau, versuche ich nicht zu deuten, denn ich hänge an dem Harry-Potter-Vergleich fest. Ich wusste nicht, dass er Fan ist.
Sie nickt, lächelt und sagt leise: »Das hört sich toll an.«
Lara mischt sich ein: »Sorry Ryker, ich komme aus Köln. Was ist Hufflepuff?«
Ryker rollt mit den Augen. »Schau dir Harry Potter an. Dann weißt du, was Hufflepuff ist.« Er reißt gespielt die Augen auf. »Shit. Jetzt weiß jeder, dass ich Harry Potter geguckt habe. Bin ich jetzt weniger männlich?« Er lacht so ein Lachen, das aussagt, dass der Gedanke lächerlich ist, Männlichkeit an der Filmauswahl festzumachen.
»Wer das nicht geguckt oder gelesen hat, ist komisch!«, behauptet Maya.
Ich lache und stimme ihr mit einem heftigen Nicken zu.
Lara sieht sie belustigt an. »Sorry, ich steh nicht so auf diese Art von Filmen. Francis, was schaust Du eigentlich an Filmen?«
Francis überlegt und wiederholt dabei: »Welche Filme ich schaue? Ich mag offene Enden, bei denen man zum Nachdenken angeregt wird. Zuletzt habe ich mir Inception angesehen. Leonardo DiCaprio ist ein guter Schauspieler und hat dem Film wirklich Glanz verliehen.«
Maya schmachtet: »In Leo war ich mit dreizehn verliebt.« Ihr scheint etwas einzufallen, denn sie setzt sich etwas aufrechter hin und fragt: »Francis, kennst du Ryker eigentlich? Habt ihr einen Stammclub, wo sich alle Rush-Männer zum Lästern treffen?«
Francis wirft einen Blick auf Ryker. »Ich habe den Typ vorher noch nie gesehen. Wir haben uns zum ersten Mal oben auf der Treppe getroffen. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, ist er ein Neuer von Anna.«
Maya schlägt begeistert vor: »Ihr könntet sowas planen. Vielleicht als eine Art Selbsthilfegruppe.«
Ryker lacht und sagt zu Francis: »Vielleicht sollte ich dein Buch lesen.«
Mayas Vorschlag scheint nicht bis in ihre Gehirnwindungen vorgedrungen zu sein, denn Francis lacht ebenfalls und erwidert: »Und ich deins.«
Ryker zuckt mit den Schultern. »Ich habe noch keins. Anna ist zu lahm.«
Lara himmelt Francis an und unterbricht das Gespräch der Männer. »Francis, so bedeutend wie du ist er auch nicht. Den musst du nicht kennen. Fast wie bei mir und Harry Potter.«
Francis lächelt Lara an. »Du bist wirklich ein süßer Groupie. Hast du meine Musik gehört oder liebst du einfach das Buch über mich?«
»Deine Musik mag ich nicht. Ich liebe dich trotzdem. Hast du aufgehört? Wegen Matteo?«
Francis verdreht die Augen und äfft sie nach: »Deine Musik mag ich nicht. Ich liebe dich trotzdem.« Er sieht sie eindringlich an. »Bitte liebe mich aus der Ferne. Ich bin schon mit genug Liebe beschäftigt. Aufgehört habe ich wegen Matteo. Genau richtig gedacht.«
»Hey!«, beschwert sich Lara. »Ich bin doch auch verheiratet, aber Fantasien darf man ja wohl haben. Tztz, jetzt bin ich beleidigt. Vielleicht hätte ich doch lieber Tom zum Interview geladen. Nein, Spaß!«
Nun zwinkert er ihr zu. »Darfst du. Du bist bestimmt nicht die Einzige. Und wenn du denkst, Tom antwortet anders … tja. Ich will ja keine Illusionen zerstören.«
Maya wirft meine leere Red-Bull-Dose vor Rykers Füße, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. »Ryker, bist du eigentlich momentan auf der Suche nach deiner Traumfrau oder favorisierst du ein ungezwungeneres Lebensmodell?«
Er zuckt mit den Schultern. »Was ist schon eine Traumfrau? Wenn ich sie treffe, nehme ich sie. Aber unter hundert Prozent will ich nicht. Hundert Prozent das sein, was ich will. Ich mache keine Abstriche. Ich dachte schon, jemanden zu kennen, der das sein, könnte, habe mich aber immer geirrt. Ich irre mich nicht gern und deshalb halte ich nicht Ausschau. Es gibt genügend Frauen, die zumindest in einem Teilbereich Traumfrau sind.« Er grinst ordinär und wir wissen, was er meint.
Maya bohrt weiter nach: »Hast du einen Typ? Also keinen Freund, sondern einen Typ Frau? Wenn ich es mir nochmal überlege, könntest du auch eine tolle Vorlage für den Bad-Gay-Boy sein, wenn ich wieder eine kleine Shortstory schreibe.«
»Hm. Ich gehe nicht so sehr auf Äußerlichkeiten. Egal ob bei Männlein oder Weiblein. Derjenige muss mich reizen, fertig. Und darüber hinaus finde ich mit jemandem lachen können und entspannt sein, mehr sexy als geile Titten. Du kannst natürlich gern eine Story über mich als bösen Gay-Boy schreiben. Soll ich dir eine Vorlage liefern?«
Fast fällt sie vom Sofa, so weit beugt sie sich begeistert nach vorn. »Ja! Was macht dich eigentlich zu einem Bad Guy?«
Er beugt sich ebenfalls vor und flüstert: »Was ist denn die genaue Definition davon? Dann kann ich dir sagen, welche Punkte ich erfülle.«
»Anna!«, brüllt sie viel zu laut, als würde ich nicht neben ihr sitzen und zuhören. »Komm mal her! Sag ihm, was er erfüllen muss, um es in dein Buch zu schaffen.«
Oh, Mist. Was sage ich da? Ich kann ja schlecht zugeben, dass die zwar von sich denken Bad Guys zu sein, aber eigentlich … Das kann man ja in ihren Büchern nachlesen. Ich räuspere mich. »Bei Ryker … hm, keine Ahnung. Er ist eigentlich ganz süß und lieb. Zu einem Bad Guy macht ihn wahrscheinlich hauptsächlich, dass er stur ist und ein bisschen zu offen manchmal. Und …« Nein, das verrate ich noch nicht. Krampfhaft suche ich nach weiteren Erklärungen zu ihm und füge noch an: »Ja, er hat Erfolg bei Frauen und so und außerdem kann er rigoros ablehnend sein und wenn ihm jemand nicht passt, wird er fies.« Geht das irgendwie? Ich versuche, ihre Gesichter zu deuten, und bemerke, dass mir niemand mehr zugehört hat. Maya flüstert mit Ryker weiter und Lara lächelt Francis an.
Ich tätschle Laras Knie und ihr scheint einzufallen, dass sie ja die Gute ist, die an das Interview denkt, denn sie fragt Francis: »Kannst Du mir ein gutes Buch empfehlen? Bekommst auch ein Red Bull.« Versucht sie ihn tatsächlich abzurichten? Wie spannend!
Francis atmet ziemliche lange aus und sieht Lara an. »Das ist schwierig, weil Bücher Geschmackssache sind. Ich finde Orwell taugt als Empfehlung. Oder Kafkas Der Prozess. Da wir vorhin bei Leonardo DiCaprio waren: Der große Gatsby ist ein gutes Buch, ganz unabhängig von der Verfilmung. Krieg der Welten mochte ich. Allzeitklassiker ist natürlich auch die Ilias.«
Maya mischt sich ein: »Lara, warum fragst du das? Glaubst du, die lesen Romance?«
»Nein, Maya, aber ich möchte stetig meinen Horizont erweitern. Immerhin werde ich ja bald auch deine Gay- Romane testlesen.«
Maya nickt und sagt: »Francis, was ich dich schon immer fragen wollte. Wie viele Tattoos hast du? Das sind eine ganze Menge, ne? Hast du noch freie Stellen am Körper oder bist du schon ein Gesamtkunstwerk?«
Er zuckt mit den Schultern. »Eine Menge. Gesamtkunstwerk. Frag den anderen. Der hat auch welche.«
Er ist und bleibt ein mundfaules Paket Mensch.
Ryker lehnt sich zurück und legt einen Arm auf der Rückenlehne ab, wobei er mit der Hand wedelt. »Der Arm, Oberkörper und ein ganz kleines, bezauberndes. Aber das kennen nur Frauen, die herausgefunden haben, ob ich Unterwäsche trage oder nicht.«
Lara interessiert sich offensichtlich nicht so sehr für Ryker, sondern fragt weiter Francis aus: »Jetzt, wo du ein wenig über Ryker erfahren hast und ihn erleben konntest: Glaubst du, er bekommt eine gute Story?«
Francis sieht zu Ryker. »Keine Ahnung. So ein Zeug lese ich eigentlich nicht.«
Sie hakt nach: »Lara auch nicht?«
Ein verträumtes Grinsen bildet fast schon Grübchen in seinem Gesicht. »Manchmal. Dann schmachtet sie und will Sex. Ich weiß jetzt nur nicht, wie gut ich es finden würde, wenn sie von diesem Kerl liest und nach seinen Sexszenen bei mir angekrochen kommt.«
Lara rutscht lachend vom Sofa.
Mayas Neugier erwacht. »Verrät sie dir dann, was sie gelesen hat, und will es nachstellen? Ich habe mal mit meinem Mann eine Szene bekleidet nachgestellt. Das war lustig. Macht ihr sowas auch?«
Francis kratzt sich an der Schläfe. »Ähm, nein. Warum bekleidet? Das ergibt doch gar keinen Sinn.«
Sie verdreht die Augen, weshalb ich an Preston denken muss. Bald ist sein Buch fertig. Ich werde ihn vermissen.
»Männer, verratet uns doch euer geheimstes Geheimnis. Wir kennen uns doch jetzt so gut«, verlangt Maya.
Francis und Ryker sehen sich an. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie verbünden sich bald gegen uns. Sie zucken synchron mit den Schultern und Francis antwortet in unsere Richtung: »Wir haben keine Geheimnisse.«
Ryker bestätigt: »Wir doch nicht.«
Maya klingt höchst genervt, als sie sagt: »Das ist eine langweilige Antwort. Ihr seid nicht langweilig. Los, ein kleines!«
»Hu«, stöhnt Ryker. »Hm. Ich überlege.«
Francis erklärt lässig: »Meine Geheimnisse stehen in einem Buch.« Vorwurfsvoller Blick zu mir, weshalb ich mit den Schultern zucke. Da habe ich kein schlechtes Gewissen.
Ryker hebt den Zeigefinger. »Ich hab doch schon von meinem Tattoo erzählt.«
Die Antwort scheint Lara zu inspirieren, denn sie hakt bei Francis nach: »Hast Du eigentlich den Namen von Matteo auch tätowiert und wenn ja wo?«
»Tatsache«, antwortet er lächelnd, fasst an die Knopfleiste seines Hemdes und verharrt dort, weshalb ich fordere: »Los! Zeig es uns! Sonst schreibe ich dich komplett nackt.«
Stöhnend öffnet er ein paar Knöpfe und legt seine Brust frei. Ich sehe zu Lara und Maya, ob sie jetzt in Ohnmacht fallen. Scheint zu gehen. Er deutet auf eine Stelle über seinem Herzen. »Da ist er. Klein, aber wichtig. So wie er. Das …«
Lara scheint das nicht zu hören, denn sie unterbricht ihn: »Okay, Freunde, jetzt muss ich schnell heim meinen Vibrator oder meinen Mann benutzen.«
Ich pruste vor Lachen. »Was dir ausreicht … Eine Männerbrust. Wie bringt dich dein Mann auf Touren? Schnell mal die Ärmel nach oben schieben?«
Empört, fast ein wenig schrill antwortet sie: »Entschuldigung, Frau Rush, es ist Francis!!! Meinen Mann sehe ich jeden Tag, der muss schon mehr tun!«
Maya murmelt verzweifelt: »O fucking Gott, ich kann nicht mehr.«
Ich seufze. Wir hätten Preston einladen sollen. Ich brauche etwas zu trinken. Lara will ihren Vibrator und Maya … wahrscheinlich spuken ihr schon wieder Gay-Storys durch den Kopf, während sie Francis anstarrt.
Aber eigentlich ist das lustig, weshalb ich Lara anlache. »Ja, die Männer zu Hause haben es schwerer. Aber die machen auch zu viel Blödsinn. Davon erzähl ich jetzt aber nix. Nicht, dass ich Ärger bekomme und dann nicht ran darf. Sexentzug ist das erwachsene Pendant zu Fernsehverbot als Kind.«
Lara nickt verständnisvoll. »Da gebe ich dir recht, Anna. Sexentzug ist grausam. Gut dass wir jeden … ok ich sollte besser auch die Klappe halten.«
Maya murmelt: »Ich überlege gerade mental, wie es aussehen würde, wenn die beiden jetzt rummachen würden. Das wäre sicher so heiß, wie die beiden Hockeyspieler, die ich diese Woche gelesen habe. Wollt ihr das Mal versuchen?«
Ryker grinst Maya an und beugt sich rüber zu Francis. »Na, mein Großer? Bisschen Show für die Ladys?«
Er legt ihm die Hand an die Wange und Francis sieht ihn zweifelnd an. »Was wird das?«
»Kannst du gut küssen?«, fragt er zurück und schiebt die Hand in Francis' Nacken.
Francis packt sie und legt sie zurück auf Rykers Schoß. »Garantiert. Aber das wirst du nie erfahren.«
»Ehrlich nicht? Noch nicht mal, wenn wir dafür Applaus bekommen?«
»Auf deren Applaus bin ich nicht angewiesen.«
Ryker seufzt und setzt sich wieder richtig hin. »Sorry, Ladys. Ich habe es versucht.«
Maya grinst bis über beide Ohren und streicht ihr Haar zurück. »Kein Problem. Ich brauche euch nicht, um mein Kopfkino ablaufen zu lassen. Da drin seid ihr längst fertig.«
»Und wer hat in deiner Fantasie den größeren Schwengel?«, fragt Ryker mit einem albernen Grinsen.
Ihr Lächeln wird diabolisch: »Das willst du wissen, aber verrätst mir kein prickelndes Geheimnis? Vergiss es. Es gibt keine Antwort von mir. Aber Francis ist ein Riese. So viel sage ich.«
Lara seufzt glücklich. »Mein Mann ist auch ein Riese. Nur nicht so geil tätowiert wie Francis.«
Ich widerspreche Lara: »Ne. Das stimmt nicht. Du bist einfach ein Zwerg.« Vor Lachen muss ich mir den Bauch halten und klaue ihr eine Red-Bull-Dose.
Maya muss auch lachen und sagt unter Hicksern: »Ein niedliches Standgebläse.« Sie zuckt zusammen und schlägt die Hände vor den Mund. »Nein, das darf niemals irgendwo öffentlich stehen. Das ist Diskriminierung, oder?«
Lara tut, als würde sie schluchzen und sieht Francis hilfesuchend an. »Sie ist so fies. Hilf mir doch!«
Francis seufzt. »Was soll ich jetzt sagen? Sie hat doch irgendwie recht. DAS könnten wir angezogen nachspielen.«
Maya wirkt schon wieder völlig begeistert. »Oja. Wollte schon immer mal sehen, wie kleine Frauen agieren.«
Lara schimpft und schlägt dabei nach Maya: »Ich würde gerne, aber dann ist mein Höschen nachher so nass, das ich ne Rolle Zewa brauche. Sagt mal Anna und Maya, wollten wir nicht die Männer interviewen statt über mich zu quatschen?«
Lachend wehrt Maya sie ab und sagt: »Stimmt! Wir sind abgedriftet.«
Ich frage Lara vorwurfsvoll: »Sag bloß, du hast keine Wechselwäsche dabei? Pf.«
»Ne, Du etwa? Ist ja nicht so, dass ich täglich mit feuchtem Höschen rumlaufe.«
Sie bekommt mein freundlichstes Lächeln. »Ich schreibe Romane mit Erotikanteil. Das wird garantiert von mir erwartet.«
Ryker sieht auf sein Handgelenk, obwohl er keine Uhr trägt. »Gut, Ladys. Stellt eure Fragen, dann will ich nach Hause. Es gibt Leute, die haben etwas zu tun.«
Maya setzt sich aufrecht hin und rückt die Brille zurecht. »Schnelle sexy Speedrunde?«
»Einverstanden«, sagt Francis.
»Kondom oder ungeschützt?«
Beide antworten fast gleichzeitig: »Kondom«, und Francis ergänzt: »Außer in einer Beziehung. Da will ich ohne ran.«
»Nippel kneifen oder daran rumlecken?«
»Beides.« Das kam schon wieder fast gleichzeitig. Die werden noch beste Freunde.
Lara unterbricht Maya in ihrem Fragenhagel mit einer eigenen: »Francis, welches Tier würdest Du sein wollen, wenn Du kein Mensch wärst?«
»Ein Tier? Ja. Hm, ein Adler vielleicht?«
»Oder ein Karnickel?« Maya setzt die Brille ab und wischt sich eine Lachträne weg.
Francis lacht und zwinkert ihr zu.
Schon geht es weiter: »Schonmal jemandem den Finger in den Po gesteckt?«
Beide grinsen ohne zu antworten. Das ist Antwort genug.
»Blowjobs mit oder ohne Eierkraulen?«
»Mit.« Schon wieder zeitgleich. Dieses Mal klatschen sie noch ab.
Ich mische mich ein: »Hat auch jemand Fragen zu ihrer Persönlichkeit? Wir können sie doch nicht auf Sex abwerten! Die haben mehr zu bieten.«
Maya schnaubt abfällig. »Da drucksen sie rum, die Geheimniskrämer.«
Meine Ermahnung scheint zumindest bei Lara anzukommen, denn sie fragt: »Francis, bist du ehrgeizig?«
Er antwortet mit ernstem Gesichtsausdruck: »Nein, überhaupt nicht. Wie kommst du denn auf so etwas?« Er schüttelt den Kopf. »Denkst du wirklich, man erreicht, was ich erreicht habe, ohne Ehrgeiz?«
»Jaja ist ja schon gut. Unnötige Frage. Verzeih mir.«
Lara dreht mir den Kopf zu. »Wenn wir so weitermachen, schreiben wir ein Buch statt ein Interview.«
Da kann ich nur zustimmen. Warum artet das immer so aus? Und wer muss das bearbeiten? Ich natürlich!
»Dann beenden wir das Interview«, schlägt Maya vor und sieht die Kerle an. »Empfehlt ihr uns trotzdem weiter, obwohl wir so abgeschweift sind?«
Francis fragt: »Was sollen wir denn von euch empfehlen?«
»Unsere nette und lockere Art und die unkomplizierte Gesprächsführung.«
»Ähm, ja, natürlich, jederzeit.«
Lara erhebt sich und knickst vor Francis, dann schlägt sie sich vor die Stirn, weshalb nun ich fast vom Sofa rutsche. Sie fängt sich wieder und sagt: »Francis, es war schön, dich mal getroffen zu haben. Grüß Lara von mir und macht noch ein paar hübsche Hunter-Babys. Ryker, ich bin gespannt von Dir zu lesen.«
Er nickt ihr gnädig zu. »Danke, Lara, richte ich der richtigen Lara aus.« Er lacht. »Wenn ich jetzt gehen darf, mach ich mich gleich an die nächsten Kids ran. Versprochen.«
Ryker ist schon am Gehen und winkt uns zu. »Wir hören voneinander. War nice.«
Lara wirft ihm albern ein Luftküsschen zum Abschied zu.
Maya ruft: »Passt auf euch auf! Francis, überleg dir das mit den Kids. Das ist ordentlich anstrengend! Ryker, ich freue mich auf deine Geschichte.«
Ich lehne mich erschöpft zurück. Verdammt. Wie lang ist dieses Interview geworden?



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